Facesitting – Kontrolle, Ekstase & das Spiel mit Atem, Nähe und Unterordnung
Facesitting – Kontrolle, Ekstase & das Spiel mit Atem, Nähe und Unterordnung
Facesitting ist eine der erotischsten und zugleich provokantesten Praktiken in der Welt von BDSM und Fetisch. Die Vorstellung, dass sich eine Person mit ihrem Intimbereich auf das Gesicht einer anderen setzt, ist für viele ein Symbol intensiver Nähe, völliger Auslieferung und absoluter Kontrolle. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Stimulation, sondern vor allem um die psychologische Ebene – ein Ritual zwischen Macht und Unterordnung, Erotik und Tabubruch, Sinnlichkeit und Atemkontrolle.
Was ist Facesitting?
Beim Facesitting positioniert sich die aktive Person so, dass ihr Intimbereich direkt auf Mund und Nase der passiven Person zu liegen kommt. Dieser direkte Kontakt kann sowohl zur sexuellen Befriedigung (z. B. durch orale Stimulation) genutzt werden, als auch als reines Machtspiel, bei dem die passive Person mehr oder weniger stark kontrolliert oder sogar am Atmen gehindert wird.
Typische Formen
- Sinnliches Facesitting – die obere Person sitzt oder kniet leicht, während die untere aktiv lecken, küssen und riechen kann.
- Bestimmtes Facesitting – die aktive Person nutzt ihr Gewicht stärker, um Kontrolle und Unterordnung zu betonen.
- Smothering (Atemkontrolle) – Nase und Mund werden gezielt blockiert, was das Spiel intensiver, riskanter und psychologisch dominanter macht.
- Reverse Facesitting – die aktive Person sitzt mit dem Rücken zur passiven Person, was die Sicht nimmt und die Situation unberechenbarer macht.
Psychologische Dimensionen
Facesitting ist weit mehr als nur eine sexuelle Position. Viele erleben es als mentales Spiel, in dem Fantasien von Macht, Auslieferung und Tabubruch aufeinandertreffen.
- Kontrolle & Unterordnung: Für die obere Person bedeutet Facesitting die totale Oberhand – sie entscheidet über Nähe, Intensität und sogar über den Atemrhythmus der passiven Person.
- Ausgeliefertsein: Für die untere Person kann es ein erregender Kontrollverlust sein, der durch Nähe, Druck und Geruch intensiviert wird.
- Tabu & Provokation: Ein Intimbereich direkt im Gesicht bricht gesellschaftliche Normen – genau das macht es für viele so anziehend.
- Erotische Verehrung: Manche interpretieren Facesitting als Form von Worship – eine Art körperlicher Verehrung, bei der die untere Person den Intimbereich der oberen in den Mittelpunkt stellt.
Körperliche Reize
- Geschmack & Geruch: Der direkte Kontakt zum Intimbereich ist unvergleichlich intensiv.
- Wärme & Hautkontakt: Körperwärme und Schweiß verstärken die Unmittelbarkeit.
- Bewegung & Druck: Je nach Haltung kann es sanft oder sehr intensiv sein – bis hin zu Atemnot bei Smothering.
- Stimulation beider Seiten: Die obere Person erfährt direkte orale Lust, während die untere in eine Mischung aus Erregung, Einschränkung und Unterordnung eintaucht.
Spielarten im Detail
Erotisch & spielerisch
Leichtes Aufsetzen, sanfter Druck. Ideal für Einsteiger, die mit Nähe und Oralstimulation beginnen wollen.
Kontrollorientiert
Festeres Aufsetzen, Bewegung und Rhythmus werden von der oberen Person bestimmt. Der Fokus liegt hier auf Kontrolle und Unterwerfung, weniger auf beiderseitiger Lust.
Reverse Facesitting
Visuell aufregend, da der Blick auf Gesäß oder Rücken gerichtet ist. Die untere Person verliert die Orientierung, was psychologisch stark wirken kann.
Smothering & Breath Play
Extremes Facesitting, bei dem Atemkontrolle bewusst eingesetzt wird. Nur für sehr erfahrene Paare, da Risiken bis hin zur Ohnmacht bestehen.
Sicherheit beim Facesitting
So reizvoll Facesitting ist – es birgt auch Risiken. Damit die Praxis für beide Seiten intensiv und sicher bleibt, sind Regeln entscheidend:
- Vorherige Absprachen: Wünsche, Tabus und Grenzen klar kommunizieren.
- Safeword & non-verbale Zeichen: Handzeichen oder Klopfen auf den Oberschenkel, da der Mund blockiert sein kann.
- Gewichtskontrolle: Gewicht auf Oberschenkel oder Arme verteilen, um Verletzungen oder Atemnot zu vermeiden.
- Langsam steigern: Besonders bei Atemkontrolle Schritt für Schritt vorgehen.
- Gesundheit beachten: Vorsicht bei Atemwegsproblemen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Klaustrophobie.
Facesitting in der Fetischkultur
In Pornografie, BDSM-Sessions und Fetischpartys ist Facesitting weit verbreitet. Es wird sowohl als Form von Female Domination (Femdom) dargestellt, bei der Frauen ihre Partner unterwerfen, als auch in Queer- und Gay-Szenen, wo Facesitting zwischen allen Geschlechtern praktiziert wird.
Der Reiz liegt nicht nur im sexuellen Aspekt, sondern in der Darstellung von Kontrolle, Devotion und Tabubruch – Elemente, die tief in der Fetischkultur verwurzelt sind.
Fazit
Facesitting ist eine Praktik voller Intensität, die Körper und Geist gleichermaßen fordert. Es ist ein Zusammenspiel aus Nähe, Kontrolle, Tabubruch und Sinnlichkeit, das von zarter Oralstimulation bis zu extremen Atemspielen reichen kann.
Für die aktive Person bedeutet es die totale Oberhand, für die passive ein intensiver Zustand von Ausgeliefertsein und erotischer Verehrung. Wer sich darauf einlässt, erlebt ein einzigartiges Spiel aus Ekstase, Atem und absoluter Körpernähe – ein Ritual, das ebenso befreiend wie provozierend sein kann.